In jeder pädagogischen Ausbildung sind Praxisphasen überaus wichtig. Durch ein Praktikum können Sie bereits vorab überprüfen, ob Ihnen das Tätigkeitsfeld liegt und erleben, wie heute zum Beispiel in den Kitas gearbeitet wird.

Während der Ausbildung  können Sie in den Praxisphasen lernen, Ihr Wissen einzusetzen und mit dem Team vor Ort zu reflektieren. In den Praxisphasen werden sie von den Kolleg*innen unterstützt, die für den pädagogischen Alltag notwendigen Fähigkeiten zu erwerben. Außerdem ergeben sich oft Kontakte, die Ihnen die spätere Stellensuche erleichtern können.

Sowohl in die Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistenz und zur Erzieher*in, als auch im Studium Kindheitspädagogik sind Praxisphasen integriert. Meist sogar mehrere Male während der Ausbildung, manchmal nur als zweiwöchiger Block, mal auch als Halbjahrespraktikum.

Wenn Sie sich für das Arbeitsfeld Kita interessieren, wollen Sie sich darüber informieren, welche Kita für Sie interessant sein könnte. Viele Kitas stellen sich im Internet ausführlich dar. Auch die Schulen und Hochschulen verfügen über bestehende Kontakte und Erfahrungen mit Kitas. Oftmals finden sich dort Aushänge von Einrichtungen, die Praktikantinnen und Praktikanten suchen. In einem ersten telefonischen oder Mail-Kontakt können Sie erfragen, ob die Kita in dem gewünschten Zeitraum noch einen Praktikumsplatz anbietet und wenn ja, ob und wie Sie sich darauf bewerben können.

Unter INFOS finden Sie auf dieser Webseite hilfreiche links für die Praxisstellensuche.
In der Regel freuen sich die Einrichtungen über die Bewerbung für ein Praktikum. Jede Tageseinrichtung für Kinder hat einen Träger, der verantwortlich ist für die Finanzierung des Betriebes, für das Personal, für die Ausstattung der Räume und für das pädagogische Konzept. Der Träger ist der Arbeitgeber für alle, die in der Kita arbeiten. Es gibt eine große Vielfalt an Kitas mit unterschiedlichen pädagogischen Konzepten, mit unterschiedlichen Schwerpunkten, mit unterschiedlichen Einzugsgebieten, mit den unterschiedlichen Trägern wie Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, Kommunen oder Elterninitiativen.

In Niedersachsen ist etwa jede 10. Kita eine Elterninitiative (auch bekannt z.B. als Kinderladen, Krabbelgruppe, Eltern-Kind-Gruppe).

Die Besonderheit in einer Elterninitiative ist, dass Team und Eltern gemeinsam für die Einrichtung verantwortlich sind. Eine familiäre Atmosphäre entsteht durch die aktive Mitarbeit der Eltern und die meist eher kleinen Kitas. Die Betreuung der Kinder erfolgt, wie bei anderen Kitas, durch Fachkräfte (Erzieher*innen und Sozialpädagogische Assistent*innen). Der Verein wird von Eltern bzw. dem Vorstand geführt. Diese Organisationsform bietet u.a. die Möglichkeit, dass Eltern und Team zusammen ein eigenes pädagogisches Konzept entwickeln. Elterninitiativen lassen sich beschreiben als individuelle, häufig eingruppige Einrichtungen, die sich an den Bedürfnissen des Kindes orientieren und in denen die Eltern an allen Belangen einer Einrichtung beteiligt sind.

Wenn Sie das interessiert, bietet sich die Elterninitiative als Praktikumsplatz an. Da es meist kleine Einrichtungen sind, werden Sie in alle Bereiche der Kita Einblick bekommen und das kleine Team bei der Arbeit begleiten können. Elterninitiativen bieten sich besonders für Fachkräfte an, die gern selbstständig und gestaltend tätig sind. Die enge Zusammenarbeit mit den Eltern erfordert eine extra Portion Kommunikationsfähigkeit und ein hohes Maß an Selbstreflexion. Bei Elterninitiativ-Kitas übernimmt der Vorstand die Aufgaben des Arbeitgebers.

 
 

Es ist wichtig, sich bei einer Bewerbung über den Träger der Kita zu informieren. Es gibt kommunale Kitas, die von der Stadt oder Gemeinde selbst betrieben werden und solche in freier Trägerschaft.

Als große freie Träger sind vor allem die evangelischen und katholischen Kirchen, die Arbeiterwohlfahrt (AWO), das Deutsche Rote Kreuz (DRK), der Paritätische und viele gemeinnützige Vereine wie die Elterninitiativen tätig. Diese werden in Niedersachsen mehrheitlich von der Landesarbeitsgemeinschaft der Elterninitiativen (lagE e.V.) vertreten. Außerdem gibt es auch noch  Betriebskitas von größeren Unternehmen, die mit einem freien oder öffentlichen Träger kooperieren und privat-gewerbliche Kitas, die in Niedersachsen nicht mit öffentlichen Geldern gefördert werden.

Alle freien und öffentlichen Träger müssen sich nach demselben Kita-Gesetz richten und orientieren sich an den gleichen Kriterien für eine gute Pädagogik, dem  Niedersächsischen Orientierungsplan Bildung und Erziehung.

Worin unterschieden sich die Träger überhaupt? Die Träger haben eine jeweils eigene Tradition und jede einzelne Kita entwickelt unterschiedliche Schwerpunkte in ihrem pädagogischen Konzept (z.B. Bewegung, Gesundheit, Reggio-Pädagogik, Waldpädagogik, Spielzeugfreiheit, Bilingualität usw.). Die Arbeit beeinflussen kann z.B. auch, ob es sich um eine ein- oder mehrgruppige Kita handelt oder ob sie an eine Kirchengemeinde angegliedert ist.